Uralte Tradition trifft Moderne – eine Zeitenwende.

Im krassen Gegensatz zur absoluten Stille in den Bergen des Himalayas steht die pulsierende Hauptstadt Kathmandu – laut und bunt, chaotisch und faszinierend lebendig. Wer bereit ist, sich auf das Chaos einzulassen, wird zum Zuschauer in einer fernen, fremden Welt und entdeckt eine Stadt Jahrhunderte alter Geschichte, spiritueller Traditionen und warmherziger Menschlichkeit.

Im Durbar Square, Mitten in Kathmandu, steht man vor beeindruckenden Tempelanlagen, von denen viele aus dem 12. Jahrhundert stammen und damit Zeitzeugen einer uralten Kultur sind. Inmitten der kunstvoll und handwerklich geschnitzten Holzfassaden drehen alte Frauen bedächtig ihre Gebetsmühlen, während junge Mönche mit Smartphones durch die Tempelanlage schlendern – ein faszinierender Kontrast zwischen Tradition und Moderne. Doch zunächst zurück an den Anfang…

Schon beim Verlassen des Flughafens wird man von einem Schwall aus Weihrauch, dem Duft von Gewürzen und von Abgasen überwältigt – eine seltsame Mischung, an die man sich irgendwie schnell gewöhnt. Außerdem viel Lärm und bunte Farben um einen herum. Eines wird sofort klar: ab jetzt hat man eine andere Welt betreten.

Während der ersten Schritte durch die verwinkelten und engen Gassen von Thamel, dem touristischen Zentrum Kathmandus, spürt man bereits den Puls der Stadt. Mopeds, Motorroller, Rikschas, alte Autos, hupende Taxis und rufende Straßenhändler ringen um ihre Plätze, während sich Einheimische und Touristen gleichermaßen durch das bunte und staubige Getümmel schieben.

Unverzichtbare Wahrzeichen Kathmandus sind die buddhistischen Stupas. Allen voran der imposante Bodnath-Stupa, einem der größten buddhistischen Heiligtümer der Welt, dessen weiße Kuppel man schon von weitem sieht, mit dem allsehenden Blick Buddhas oben drauf, der über die ganze Stadt in alle Himmelsrichtungen gleichzeitig schaut.

Hunderte von bunten Gebetsfahnen wehen über den Köpfen derer, die das Reich des Tempels betreten.  Täglich versammeln sich Gläubige, alte Pilger, tibetische Mönche in weinroten Roben, Touristen aus aller Welt – und alle ziehen gemeinsam im Uhrzeigersinn um den Stupa, begleitet vom Klang der Gebetsmühlen und dem Duft von Räucherstäbchen.

Man tritt ein in den Strom und lässt sich mittreiben, man dreht Gebetsmühlen, hört das rhythmische Murmeln der Mantras: Om Mani Padme Hum. In diesem Moment verliert Kathmandu sein Chaos – alles wirkt geordnet und friedlich. Der Stupa ist mehr als nur ein Bauwerk – er ist ein ruhender Pol im rastlosen Strom der Stadt.

 

Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.

Kathmandu ist vom verheerenden Erdbeben, das sich am Tage des 25. April 2015 um 11:56 Uhr Ortszeit ereignete, schwer getroffen worden. Die gesamte Erdplatte im Kathmandu-Tal erhob sich um einen Meter und wurde anderthalb Meter nach Süden versetzt. Die Schäden sind an vielen Stellen heute noch sichtbar. Man sieht noch eingestürzte Häuser und Ruinen, aber man sieht auch unermüdlichen Einsatz und Wiederaufbau. Besonders die historischen Stätten wie der Durbar Square oder die Tempelanlage Swayambhunath haben schwere Schäden erlitten, wurden aber Stück für Stück wieder aufgebaut.

Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.
Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.
Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.