Hilfe durch nachhaltige Energie – ein Wasserkraftwerk entsteht

Besonders in den abgelegenen Bergdörfern Nepals fehlt es oft an grundlegender Infrastruktur und zuverlässiger Energieversorgung. Die Menschen haben kein regelmäßiges Einkommen. Ein Großteil der nepalesischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft – von dem, was sie selbst anbauen: Reis, Mais, Kartoffeln und Gemüse – oder man hält einige Tiere, die die Familien mit Milch und Fleisch versorgen. Nur ein kleiner Teil aus der Landwirtschaft kann erübrigt werden und wird gegen andere Dinge getauscht bzw. verkauft.

Das Leben der Kleinbauern im ländlichen Nepal ist hart. Es gibt keine Maschinen, meist nur einfache Handwerkzeuge. Man ist abhängig vom Wetter, oft fehlt es an Wasser für die Felder. Und wenn die Ernte durch den Klimawandel zunehmend schlechter ausfällt, ist das Überleben der Familien gefährdet und damit eine stabile Selbstversorgung nicht mehr gewährleistet.

In den Bergregionen Nepals ist die Dorfentwicklung eng mit der Stromversorgung verknüpft. Ohne Elektrizität gibt es kein Licht nach Einbruch der Dunkelheit, und es gibt keine Möglichkeit, Maschinen zu betreiben, etc. Hier kommt die Wasserkraft ins Spiel – eine nachhaltige Energiequelle.

Dank der Spendenhilfe unseres Nepalschulvereins Lamidanda e.V. konnte ein kleines Wasserkraftwerk errichtet werden. Es nutzt die Kraft des fließenden Wassers, um Strom zu erzeugen, ganz nachhaltig und ganz klimaneutral. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Dorfbevölkerung und unserer Partnerorganisation CCODER geplant und unter Beteiligung aller Bewohner von Lamidanda in mühsamer Eigeninitiative erbaut. Um nur mal eine Bauphase zu beschreiben, mussten für das Fundament des Wasserkraftwerks zunächst Steine aus der Umgebung zusammengetragen werden. Große Steine wurden zu kleineren Steinen zerschlagen, diese wiederum zu noch kleineren Steinen, um Schotter herzustellen – alles ohne maschinelle Hilfe, alles mit bloßen Händen, nur mit einem Hammer als Werkzeug. Das stolze Ergebnis: seit 2014 versorgt das Wasserkraftwerk 97 Haushalte in Lamidanda und die umliegenden Häusergruppen dauerhaft mit elektrischer Energie.

Für die Dorfbewohner von Lamidanda und Umgebung bedeutete dies einen echten Wendepunkt, denn dieser Fortschritt führte nicht nur zu besserer Lebensqualität, sondern legte den Grundstein für Wohlstand durch Selbstversorgung. Der Strom ermöglicht es nun den Kleinbauern, elektrische Geräte zu betreiben, wie zum Beispiel eine Reismühle. Oder um elektrische Wasserpumpen zu nutzen, wodurch die terrassierten Felder effizienter bewässert werden können. Diese effizientere Landwirtschaft führt zu signifikant gestiegenen Erträgen, wodurch Überschüsse entstehen. Diese Überschüsse aus der Landwirtschaft eröffnen unseren Familien in Nepal ein regelmäßiges Einkommen.

Solche Entwicklungen zeigen, dass nachhaltige Infrastrukturprojekte – kombiniert mit lokaler Verantwortung und ökologischer Landwirtschaft, verbunden mit Bildung – einen Weg aus der Armut bedeuten. Unsere Initiative durch den Bau eines Wasserkraftwerks ist ein Symbol dafür, wie nachhaltiger Fortschritt durch Eigeninitiative möglich ist. So wird aus einem Dorf mit einfachen Mitteln ein Ort, in dem sich Wohlstand durch Gemeinschaft entwickeln konnte.

Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.
Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.
Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.
Schulkinder sitzen zu einer Feierlichkeit des Nepalschulprojektes auf dem Schulhof.